Schmetterlingstramete

(Coriolus versicolor)

Der Coriolus versicolor, auch Schmetterlingstramete genannt, wächst ganzjährig auf Stümpfen und abgestorbenen Baumstämmen von Laubbäumen auf der ganzen Welt. Seltener findet man ihn auf Nadelgehölz. Der Name `versicolor` bezieht sich auf seine Eigenschaft die Farbe verändern zu können. Die feinsamtige Oberseite der relativ dünnen ledrigen Hüte weist unterschiedliche Farben auf. Das Farbspektrum reicht von hell- bis dunkelbraun, auch olivfarbige, bläuliche und rötliche Töne können vorhanden sein. Die Zuwachszone ist weiß abgesetzt. Die feinporige Hutunterseite ist weiß. Während der Pilz in Europa wegen seiner Zersetzungstätigkeit als Holzschädling geführt wird, gibt es viele Hinweise über seine medizinische Nutzung In Japan und China.

In Japan wird er Kawaratake genannt und in China Yun zhi. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er als starkes Antioxidans angesehen, das die Milz, die Leber und  das Herz stärkt, sowie die Müdigkeit vertreibt. Schon vor Jahrhunderten wurde er bei Lungenerkrankungen, Erschöpfungszuständen und zur Vorbeugung von Zellwucherungen eingesetzt. In Japan ist der Gebrauch dieses Pilzes bei verschiedenen Krebserkrankungen schon seit vielen Jahren von der Regierung genehmigt. Ein Extrakt (Krestin) aus diesem Pilz, welches im Jahr 1971 von der Gesundheitsbehörde zugelassen wurde, ist eines der am meisten verkauften anti-neoplastischen Pharmaka in Japan. Dort wird es neben der Chirurgie, der Chemotherapie und der Strahlentherapie bei Krebspatienten angewendet. Studien aus Japan und auch aus China zeigten eine um fünf bis zehn Jahre verlängerte Überlebensrate. Gleichzeitig verbesserte sich deutlich die Lebensqualität der Patienten durch die Reduzierung der Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie.

Seit einigen Jahrzehnten befassen sich auch westliche Forschungsinstitute mit diesem Pilz. Die Ergebnisse dieser vielen Untersuchungen zeigen, dass der Pilz ein zuverlässiger Regulator des menschlichen Immunsystems ist. Besondere Aufmerksamkeit erregten zwei sehr aktive Glycoproteine, PSK und PSP, die deutlich das Immunsystem stimulieren und antivirale Eigenschaften zeigen. So wurde der Pilz erfolgreich bei Infektionen mit EPV und HPV eingesetzt. Bei HIV-1 konnte eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bezogen auf Ermüdungen festgestellt werden.

Ferner ist seine starke antitumorale Wirkungsweise gut belegt. So wurde in mehr als 30 klinischen Studien mit Hilfe des Pilzes eine signifikante Verbesserung des Allgemeinbefindens und der Überlebensrate bei Krebspatienten erreicht, die gleichzeitig mit Chemo- oder Strahlentherapie behandelt wurden. Zusammengefasst kann gesagt werden das der Coriolus versicolor massiv die Immunabwehr unterstützt und somit besonders zur Ergänzung einer onkologischen Therapie geeignet ist.