Reishi

(Ganoderma lucidum)

Seit mehr als viertausend Jahren schätzt man den Reishi oder Ling Zhi in Asien als besonders wirksames Heilmittel. Als „Magische Pflanze" war er ein Bestandteil eines Elixiers, welches man im 3. Jahrhundert vor Christus in China entwickelte um die Unsterblichkeit zu erlangen. Den alten Berichten zufolge entsandten chinesische Kaiser viele Schiffe um nach den „Inseln der Unsterblichkeit“ zu suchen und dort die „Magische Pflanze“ zu finden. Viele Expeditionen scheiterten, doch 109 vor Christus wurde der Pilz erstmals im kaiserlichen Palast auf Abbildungen dargestellt. Viele chinesische Gelehrte rühmen seit dieser Zeit seine Heilkraft. Heute weiß man, dass der Reishi zu den zehn wirksamsten Naturheilmitteln zählt die es gibt auf der Welt.

Auch in Europa ist der in Deutschland unter dem Namen Glänzender Lackporling bekannte Pilz anzutreffen. Er wächst hier bevorzugt auf Eichen und Kastanien. Im frühen Stadium hat der Reishi Ähnlichkeit mit einem rötlichen Finger. Er wächst immer länger, verzweigt sich und bildet am Ende einen Hut. Der langsam wachsende Pilz ist zunächst hellgelb und nimmt dann eine orangerote bis schwarze Farbe an. Die holzartige Konsistenz des Pilzes macht ihn als Speisepilz ungeeignet. Man verwendet den Fruchtkörper hauptsächlich im getrockneten und pulverisierten Zustand.

Der Reishi ist inzwischen der wichtigste Pilz mit Heilkraft und wird weltweit erfolgreich eingesetzt. Die Vielseitigkeit seiner Nutzung war schon vor Jahrhunderten enorm. So kam der Pilz bei chronischer Gelbsucht, Nierenentzündungen, Bluthochdruck, Gelenkentzündungen, Schlaflosigkeit, Bronchitis, Asthma und Magenbeschwerden zur Anwendung. Er wurde zur Gewichtsreduktion genutzt und grundsätzlich zur Erhöhung der Lebenserwartung.

In den letzten Jahrzehnten ist es durch neue Technologien der Wissenschaft möglich geworden, die wichtigsten bioaktiven Stoffe des Reishi zu untersuchen. Entscheidend für die medizinischen Aktivitäten sind die Polysaccharide, Glykoproteine und Triterpene des Pilzes. Dank dieser unterschiedlichen Wirkstoffe hilft er beispielsweise Krebspatienten, die Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie besser zu verkraften. Nach der Einnahme kommt es zu einer deutlich schnelleren Wiederherstellung der ursprünglichen Leuko-, Erythro- und Thrombzytenspiegel. Er reduziert die Tumorschmerzen, das Risiko der Metastasierung und erhöht insgesamt die Überlebenszeit. Verantwortlich für die antitumorale Wirkung sind die Polysaccharide und das Spurenelement Germanium.

Organisch gebundenes Germanium, welches im Reishi in hoher Konzentration vorkommt, wirkt nicht nur tumorhemmend, sondern verbessert auch die Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers und unterstützt die Ausscheidung von Schwermetallen. Die bessere Versorgung mit Sauerstoff kommt vor allem dem Herz und dem Gehirn zugute. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde die Wirkung des Reishi an Patienten untersucht, die an koronaren Herzerkrankungen litten. Nach der Einnahme über drei Monate ergab sich bei den Teilnehmern einer Studie die den Pilz einnahmen eine signifikante Verbesserung der Symptome (Brustschmerzen, Angina pectoris, Kurzatmigkeit und Herzklopfen) gegenüber den Teilnehmern der Kontrollgruppe, die nur ein Placebo-Präparat bekamen. Auch der Bluthochdruck und die Cholesterinwerte verbesserten sich deutlich.

Eine besondere Wirkstoffgruppe im Reishi sind die Triterpene. Viele Untersuchungen haben gezeigt wie effektiv diese Stoffe im menschlichen Körper wirken. Die Triterpene schützen die Leber, hemmen die Histaminausschüttung und verringern die Cholesterinsynthese.
In einer Studie an Patienten wurde die leberprotektive Aktivität des Reishi bestätigt. Bei allen Patienten normalisierten sich nach drei Monaten die zuvor erhöhten Bilirubinwerte und Transaminasen. Allergische Reaktionen wie asthmatische Beschwerden, Heuschnupfen, Hautprobleme und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind weitere Bereiche in denen sich die Triterpene des Pilzes als sehr wirksam erwiesen haben.

Generell kann gesagt werden, dass der Reishi bei einer großen Anzahl von Beschwerden erfolgreich eingesetzt werden kann, wobei er sich besonders bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, bei Allergien und der Regeneration der Leber bewährt hat.