Igelstachelbart

Igelstachelbart

(Hericium erinaceus)

Der Igelstachelbart ist ein in Europa wachsender Pilz, der jedoch bei uns recht selten vorkommt. Er bevorzugt hauptsächlich noch lebende Eichen und Buchen als Wirt, kann aber auch auf totem Holz einige Jahre überleben. Der Hericium erinaceus hat eine runde oder ovale Form. Der cremefarbene Fruchtkörper ist von zwei bis drei Zentimeter langen weichen Stacheln bedeckt. Insgesamt kann der Pilz eine Größe von etwa 10 bis 30 Zentimeter erreichen. Während der Pilz in Deutschland noch relativ unbekannt ist, wird er in China schon lange als Speisepilz geschätzt.

Im 20. Jahrhundert begann man den Pilz in Asien und Europa zu kultivieren.
Untersuchungen an der Technischen Universität München haben ergeben das sein Aroma aus 32 verschiedenen Substanzen besteht. Diese Stoffe sind verantwortlich für den Geruch und den Geschmack des Pilzes, der zitrus- und kokosartige Noten aufweist und deshalb in der asiatischen Küche sehr beliebt ist. Er enthält die Mineralstoffe Kalium und Phosphor in größeren Mengen, sowie die Spurenelemente Zink, Eisen, Selen und Germanium. Diese essentiellen Stoffe sind sehr wichtig für viele Körperfunktionen. Nach Eisen ist Zink das am zweithäufigsten vorkommende Spurenelement im menschlichen Körper und neben seiner Wirkung auf das Immunsystem von wichtiger Bedeutung für die Wirkungsweise vieler Hormone. Selen ist entscheidend bei der Entgiftung des Körpers und ist Bestandteil einiger Enzyme, wie der Glutathionsperoxidase. Dieses Enzym verstärkt die Neutralisation von freien Radikalen, welche eine zellschädigende Wirkung haben können. Außerdem enthält das Eiweiß des Pilzes alle für den menschlichen Organismus lebensnotwendigen Aminosäuren. In den Asiatischen Ländern wird der Igelstachelbart nicht nur als Speisepilz verwendet, sondern auch genutzt um Beschwerden des Verdauungstraktes vorzubeugen und zu behandeln.

Mehrere Wissenschaftler in China, in Japan und den USA haben die Polysaccharide und Polypeptide des Pilzes untersucht. Dabei wurden viele der traditionellen Einsatzgebiete des Pilzes durch Studien bestätigt. Diese Stoffe wirken entzündungshemmend  und verbessern signifikant die Abwehrkräfte des menschlichen Körpers. An erster Stelle steht aber sein Einsatz bei Magen- und Darmbeschwerden. Bei vielen Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren aber auch Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa kann der Pilz effektiv eingesetzt werden. In den meisten Fällen gibt es eine deutliche Regeneration der Schleimhaut, was bei der Behandlung von chronischen Entzündungen und Darmdysbiosen von großer Wichtigkeit ist.

In China und in den USA wurde die Wirksamkeit des Igelstachelbart in der Krebstherapie untersucht. Die Ergebnisse zeigten die Wachstumshemmung bei der Gewebegeschwulst Sarkoma 180 und beim Ehrlich-Aszites-Karzinom. In Doppelblindstudien wurde der Igelstachelbart zur Unterstützung der Chemotherapie bei Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs eingenommen. Es stellte sich heraus, dass bei der Gruppe die zusätzlich die Pilze einnahm eine 70% Reduzierung der Metastasen gegenüber der Kontrollgruppe erreicht wurde. Offensichtlich wird die Synthese der Ribonuklein- und Desoxyribonukleinsäuren der Krebszellen nachhaltig gehemmt. Der Tumor kann nur noch schlecht weiterwachsen, da sich seine Zellen nicht mehr teilen können.

Besondere Beachtung fand bei japanischen Forschern ein Diterpenoid des Igelstachelbarts, dass sogenannte Erinacin H. Von diesem Stoff ist seit zwanzig Jahren bekannt, dass er die Produktion des Nervenwachstumsfaktors stimuliert und die Synthese des Myelins seitens der Nervenzellen anregt. Dieser Effekt des Erinacins kann bei der Behandlung von Angstzuständen, Gedächtnislücken, Unruhe, Schlaflosigkeit und dermatologischen Problemen psychosomatischer Herkunft nützlich sein. Klinische Studien geben weiterhin zu der Hoffnung Anlass den Krankheitsverlauf von Morbus Alzheimer und Multipler Sklerose positiv zu beeinflussen.

Rezeptidee

Rezeptidee


Unangemeldeter Besuch? Keine Lust auf 5*-Menü?

Da sind Sie mit dem Igelstachelbart immer fein raus! Dieser Pilz ist in der Küche ein Allrounder. Hier die 5min-Variante als Snack für zwischendurch: Pfanne mit etwas Butter erhitzen, Igelstachbart putzen (nicht waschen, saugt sich sonst mit Wasser voll!), in Mehl wenden und kurz kross anbraten. Als Snack vor dem Fernseher besser als die Tüte Chips!

Guten Appetit !!!