Brasilianischer Mandelpilz

(Agaricus Blazei Murril, Agaricus subrufescens)

Der Brasilianische Mandelpilz ist in Deutschland oft unter seiner Kurzform ABM-Pilz bekannt. Diese leitet sich von der Bezeichnng Agaricus Blazei Murrill ab, mit der dieser Pilz auch heute noch benannt wird. Er wächst in seiner natürlichen Umgebung in der Piedade-Region in Brasilien. Dort wird er vor allem als Speisepilz von den Einheimischen verzehrt. Hervorzuheben ist dabei sein intensiver Geruch und Geschmack nach Mandeln die seinen deutschen Namen „Brasilianischer Mandelpilz“ rechtfertigen.

Der ABM-Pilz hat eine klassische Pilzform. Auf einen 10 Zentimeter großen weißen Stiel befindet sich der hellbraune bis dunkelbraune Hut, der bis zu 15 Zentimeter groß werden kann. Sein weißes, festes Fleisch schmeckt süsslich und nussig, was ihn zu einem begehrten Nahrungsmittel macht.

Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Pilz zuteil, nachdem amerikanische Wissenschaftler die Piedade-Region in der Nähe von Sao Paulo erkundeten, um die Ursachen des guten Gesundheitszustandes der einheimischen Bevölkerung zu klären. Beim Studium der Lebensgewohnheiten fand man heraus, dass der Pilz bei der Ernährung eine bedeutende Rolle spielt. Von diesem Zeitpunkt an war der ABM-Pilz Gegenstand vieler pharmakologischer Untersuchungen in Asien und Amerika. Die hochaktiven Stoffe die in dem Pilz gefunden worden, zeigten in Laborexperimenten beeindruckende Ergebnisse. So enthält der Pilz die höchste Konzentration an Beta-Glucanen von allen bekannten Großpilzen. Beta-Glucane zählen zu den stärksten Substanzen, die man kennt, um die Abwehrkräfte des Immunsystems zu verbessern. Diese Stoffe tragen die Hauptverantwortung für die oft erstaunlichen Erfolge, selbst bei schweren Erkrankungen.

Die meisten der Studien befassen sich mit der Therapie von Krebserkrankungen. Sowohl in Tierversuchen als auch in klinischen Tests wurde ein Stagnieren oder Rückgang der Krebsmarker festgestellt. Dabei wirkt der Pilz auf verschiedenen Ebenen gegen die Krebszellen. Die tumorhemmende Wirkung wird erzielt durch die Stimulierung des natürlichen Zelltods (Apoptose) der Krebszellen, die Reduzierung der Gefäßneubildung (Neoangiogenese) des Tumors, welche die Nährstoffversorgung der Tumormasse stark hemmt und der Infiltration des Tumors mit Abwehrzellen. Die begleitende Einnahme des Pilzes zur Chemotherapie macht diese deutlich effektiver und die Patienten berichten über eine bessere Lebensqualität durch die Verringerung der Nebenwirkungen. Diese Eigenschaften des ABM-Pilzes machen ihn zu einem der wichtigsten Stoffe in der Komplementärmedizin bei Krebserkrankungen. Er wird eingesetzt bei Brustkrebs, Leukämie, Non-Hodgkin Lymphom, bis hin zu Lungenkrebs, Nierenkrebs und Bauchspeicheldrüsen-Krebs.

Weitere Untersuchungen an Patienten haben seine starke leberschützende und leberentgiftende Wirkung gezeigt. Sowohl bei toxischer Lebererkrankung durch chemische Substanzen und auch viraler Hepatitis B zeigen sich deutliche Verbesserungen der Leberwerte. Berichtet wird außerdem über die Fähigkeit des Pilzes den Blutdruck zu regulieren, den Blutzucker zu senken und seinen positiven Einsatz bei Autoimmunerkrankungen, wie Diabetes 1 und Multiple Sklerose. Inzwischen wird der Brasilianische Mandelpilz in vielen Ländern kultiviert, denn immer mehr Menschen nutzen die heilenden Kräfte seiner Inhaltsstoffe.